Im Rahmen unserer Projekttage im Juli fuhren geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler im Juli an drei aufeinander folgenden Tagen nach Frankreich, um dort Stätten der beiden Weltkriege aufzusuchen. Angeboten und begleitet wurde das freiwillige Geschichtsprojekt von den Lehrern Martin Buttenmüller und Christopher Ziemann. Ohne die Unterstützung der Bundeswehr, die die Fahrten gesponsert hat, wäre das Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen. Jugendoffizier Stefan Gram hat an allen drei Tagen die ca. 50-köpfige Schülergruppe begleitet und vor Ort wichtige Informationen gegeben.
Am ersten Tag ging es zur einer Festung der Maginotlinie nach Schoenenbourg. Dort besichtigten die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 bis 10 einen bis zu 30 Meter unter der Erde liegenden Artilleriebunker. Besonders eindringlich waren die Enge in den Stollen und die verschiedenen Räume wie Schlafräume, Lazarett und Leichenhalle. Am Nachmittag besuchten sie die Kriegsgräberstätte in Niederbronn und erhielten dort eine interessante Führung über das Gräberfeld. Die Schülerinnen und Schüler waren von den Geschichten, die sich hinter den Namen auf den Grabkreuzen verbergen, tief berührt. Zum Beispiel von Zwillingsbrüdern, die am selben Tag getötet wurden, aber auch am Grab von August Waigel, dem Bruder des ehemaligen Finanzministers Theo Waigel.
Am zweiten der drei Projekttage besuchten die Schülerinnen und Schüler zunächst die Kaserne der deutsch-französischen Brigade in Müllheim und wurden dort über den Auftrag der Friedenssicherung informiert. Nach einer Verpflegungspause ging es dann über die französische Grenze zum Hartmannsweilerkopf. Bei brütender Hitze erklommen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern und dem Jugendoffizier den Berg, an dessen Flanken ca. 30.000 Soldaten den Tod fanden. Die Unterstände und Schützengräben sind so gut erhalten, dass die Schrecken des ersten Weltkriegs spürbar wurden. Natürlich wurde auch die deutsch-französische Museums- und Gedenkstätte auf dem Hartmannsweilerkopf, die 2017 von Bundespräsident Steinmeier und dem französischen Präsidenten Macron eingeweiht und eröffnet wurde, besichtigt.
Am letzten Projekttag hieß es für alle Beteiligten früh aufzustehen, denn die Fahrt nach Verdun begann ab der Schule in Friesenheim bereits um 5:45 Uhr. Am Zielort informierte sich die Schülergruppe über das Schlachtfeld von Verdun. Die Festung Douaumont, das völlig zerbombte Dorf Fleury, der Soldatenfriedhof und das Beinhaus von Douaumont, in dem die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt werden, standen auf dem Programm.
Das Ziel der Projekttage, Jugendliche über die Schrecken und das Leid der beiden Kriege aufzuklären, ist spätestens im Mémorial de Verdun erreicht worden. Die Schülerinnen und Schüler waren tief beeindruckt von den Ausstellungsstücken und den audiovisuellen Vorführungen. Die Geschichtelehrer Buttenmüller und Ziemann sowie der Jugendoffizier Gram waren stolz auf die aufmerksame Schülergruppe und den reibungslosen Verlauf der drei Projekttage, die gezeigt haben, dass es in Friesenheim immer noch sehr viele Schülerinnen und Schüler gibt, die aus Interesse an der deutsch-französischen Geschichte freiwillig an ganztägigen Exkursionen teilnehmen.
Text: Pia Fimm, Neele Gnegel, Lara Gutekunst, Fabian Schreiber